Grundlagen der Genetik

Auf den Seiten Hybriden und Zucht fällt häufig die Formulierung, dass umfangreiche Kenntnisse über Genetik gefordert werden. Doch was ist Genetik eigentlich?

 

Umgangssprachlich bedeutet wird auch der Begriff „Vererbungslehre“ verwendet. Welche materiellen Grundlagen müssen vorliegen, damit ein bestimmtes Merkmal vererbt werden kann? Unter welchen Gesetzmäßigkeiten läuft die Vererbung ab?

 

Unseren Erbanlagen, auch Gene genannt, bilden in ihrer Gesamtheit unsere DNS, unsere „Grundinformation“. Über verschiedene Wege entstehen nach Ablesung dieser einzelnen Abschnitte am Ende z.B. Proteine (u.a. Enzyme, welche für wichtige stoffwechseltechnischen Aufgaben erfüllen). Welche Gene genau in jeder einzelnen Körperzelle exprimiert (phänotypisch ausgedrückt) werden, ist genau gesteuert.

 

Die Genetik wird heute in unterschiedliche Teilbereiche aufgeteilt.

 

Eine der bekanntesten Teilbereiche ist dabei die klassische Genetik, die von Gregor Mendel begründet wurde. Diese Form der Genetik befasst sich auf Grundlage von Kreuzungsexperimenten mit der Weitergabe von phänotypischen Merkmalen.

 

Ein weiterer Bereich – zu dem auch die Gentechnik gehört – ist die Molekularbiologie. Hierbei werden die molekularen Grundlagen (weiter oben „materiellen“ Grundlagen genannt) erforscht. Wie ist der Aufbau der einzelnen Teilchen der DNS? Wie wird DNS weitergegeben? Welchen Einfluss haben Mutationen und andere Veränderungen der Erbinformation auf die Weitergabe? Und wie erfolgt schlussendlich die Übersetzung dieser Informationen in ein „Produkt“?

 

Die Populationsgenetik sowie die ökologische Genetik beschäftigen sich mit den gesamtheitlichen Prozessen innerhalb einer Population bzw. auch auf den verschiedenen ökologischen Ebenen. Dabei liegt das Hauptaugenmerk nicht mehr auf dem einzelnen Individuum, sondern auf der gesamten Population und die von Mutationen oder anderen Veränderungsprozessen der DNS auf diese.

 

Ein umfangsreiches Wissen über die wichtigsten Gene der Individuen, die Gesetzmäßigkeiten der Weitergabe und mögliche Probleme bei der Verpaarung von Individuen, welche Träger bestimmter Merkmale sind, ist die Grundlage, auf der ein seriöser Züchter somit seine Zuchtziele definieren und erreichen sollte. Nicht zuletzt ist bekannt, dass die Verpaarung bestimmter Merkmalsträger zu stark beeinträchtigten oder nicht lebensfähigen Nachkommen führt.