Syrischer Goldhamster (Mesocricetus auratus)

Herkunft

Goldhamster bevölkern ein kleines, weniger als 20.000 Quadratkilometer großes Gebiet in der Grenzregion zwischen Syrien und der Türkei, vor allem die dicht besiedelte Hochebene von Aleppo. 

Sie leben heute vorwiegend auf Getreidefeldern und Obstplantagen und werden von der Weltnaturschutzunion als gefährdete Art auf der Roten Liste eingestuft.

 

Goldhamster sind sowohl in ihrer natürlichen Umgebung als auch in Heimtierhaltung strikte Einzelgänger und bekämpfen sich im Ernstfall bis zum Tod.

Kulturgeschichte

Erstmals erwähnte wurde der Syrische Goldhamster 1797 in der wissenschaftlichen Schrift von Patrik Russel, die erste wissenschaftliche Beschreibung von George Robert Waterhouse stammt aus dem Jahr 1839.

 

Im April des Jahres 1930 grub der Zoologe Israel Aharoni ein Nest eines Weibchens mit insgesamt zehn Jungtieren aus, von denen am Ende in Gefangenschaft nur drei Männchen und ein Weibchen überleben. Das Weibchen wurde erfolgreich mit einem seiner Brüder verpaart, auf dieses Geschwisterpaar gehen also viele in menschlicher Obhut gehaltenen Goldhamster zurück. Inzwischen gibt es jedoch diverse Wildfänge, sodass Nachzuchten auch auf diese zurück gehen.

 

Heute sind Goldhamster verbreitete Versuchs- und Heimtiere, alleine die in Deutschland geschätzte Zahl an als Haustier gehaltene Hamster beträgt über eine Million.

Morphologie

Goldhamster in Heimtierhaltung werden zwischen 13 und 20cm lang und wiegen in der Regel zwischen 100 und 200g, wobei die Weibchen normalerweise größer und schwerer als ihre männlichen Artgenossen sind. 

 

Goldhamster aus seriöser Zucht werden oft größer als Hamster aus dem Tierschutz, ihr Gewicht kann die 200g-Marke deutlich überschreiten. 

Hamster aller Arten orientieren sich primär olfaktorisch, also über ihren Duftsinn.
Um ihr Revier zu markieren, nutzen sie dabei unter Anderem Duftsekret, das sie über Duftdrüsen absondern.

 

Goldhamster haben zwei Duftdrüsen, jeweils an den rechten und linken Flanke, die daher auch als "Flankendrüsen" bezeichnet werden.

Zum Stimulieren der Drüse kratzen und lecken Hamster die jeweilige Körperstelle oder schubbern sich richtiggehend an Gegenständen, die sie als ihr Eigentum markieren möchten. So wird die Drüse angeregt und produziert mehr Sekret.
Die Drüse kann während des Markierens also nass wirken und dabei auch das umliegende Fell leicht gelblich verfärben.

Fellvariationen

Neben der Wildform, die durch eine charakteristische rostbraune Oberseite, eine elfenbein-

farbene Unterseite, schware         Backenstreifen und schwarze Augen gekennzeichnet ist, gibt es heute durch diverse Mutationen zahlreiche Farb- und Zeichnungs-variationen.

Die wohl bekannteste Mutation der kurzhaarigen Wildform ist der langhaarige Goldhamster, im Sprachgebrauch auch oft Teddyhamster genannt. 

Bei männlichen Hamstern bewirkt das Langhaargen oft lange Haare an Rücken und Seiten, während weibliche Hamster oft nur fluffiger wirken und an Ohren und hinterem Rücken Fellfähnchen bekommen.

Neben langhaarigen Goldhamster gibt es noch weitere Mutationen bezüglich der Fellstruktur: Satin bewirkt, dass das Fell seidig glänzt, das umstrittene Rex-Gen verursacht unterschiedlich stark ausgeprägtes gewelltes beziehungsweise gekräuseltes Fell. 

Zeichnungsgene

Banded bezeichnet ein weißes Band, das sich um Bauch und Rücken des Hamsters legt. 

 Dominant Spot bezeichnet weiße Flecken auf farbigem Fell.

Polywhite wird oft mit Dominant Spot verwechselt, hat aber einen höheren Weißanteil auf farbigem Grund und erinnert daher von der Zeichnung her oft an Dalmatiner. 

Alle Zeichnungsgene verursachen gefleckte Ohren.

Farbvariationen 

Heute gibt es zahlreiche Farbvariationen, die man in Agouti- und Self- Farben einteilt. 

Agouti-Farben weisen dabei Merkmale der Wildfarbe wie Backenstreifen und einen weißlichen Bauch auf, während Self-Farben einfarbig sind und keine Agouti-Merkmale aufzeigen, jedoch weiße Brust- und Bauchflecken in unterschiedlicher Größe haben.